Direkt zum Inhalt Direkt zum Hauptmenü

Über uns

Über uns

Die Entstehungsgeschichte des Instituts für forensische Therapie IFT

Das Institut für forensische Therapie IFT, das 2007 gegründet wurde, ist aus der forensischen Arbeit der Männerberatung Wien und der Informationsstelle für Buben*, Burschen* und Männer* entstanden.

Seit der Eröffnung im Jahr 1984 betreut die Männerberatung Wien Klienten, die aus Justizanstalten entlassen wurden. Ursprünglich mussten sich diese Männer selbst um einen Psychotherapieplatz bemühen. Beginnend mit der Entwicklung von spezifischen therapeutischen Programmen wird seitens der Justizanstalten (im Rahmen von Psychotherapie als begleitende Maßnahme), der Staatsanwaltschaften (im Rahmen der Diversion) sowie den Gerichten (im Rahmen der gerichtlichen Weisung) Klientel überwiesen.

Schwerpunkt des Instituts für forensische Therapie IFT ist die psychotherapeutische Behandlung von Straftäter*innen zur Unterstützung der sozialen Reintegration. Die Haltung der Mitarbeiter*innen im Gespräch ist teilweise von einem konfrontativen, aber immer wohlwollenden und wertschätzenden Stil geprägt: Es gilt nicht nur das Deliktverhalten zu verstehen und zu verändern, sondern auch die Chancen und Möglichkeiten eines deliktfreien Lebens zu erkennen und Probleme mit der eigenen Gewalttätigkeit und mit Grenzverletzungen ernstzunehmen.

Als im Jahr 1997 das Bundesministerium für Umwelt, Jugend & Familie den Auftrag an die Männerberatung erteilte, ein Modellprojekt zur Arbeit mit sexuell missbrauchenden Männern für Österreich zu entwickeln, um ausländische Gruppenarbeitsmodelle für Österreich zu adaptieren, galt es einerseits eine stark vorherrschende Skepsis zu überwinden, und andererseits wichtige Elemente aus verschiedenen international anerkannten Programmen für eine in Österreich praktikable Täterarbeit zusammenzuführen und dabei die in Europa unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Ab dem Jahr 1997 entwickelten einige Therapeut*innen der Männerberatung Wien ein mehrgleisiges Betreuungssystem für die Arbeit mit Sexualstraftätern und ab 1999 durch finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für Inneres ein in ganz Europa zum Modellprojekt erhobenes Konzept für die Arbeit mit familiären Gewalttätern. Im November 2001 wurde zwischen der Männerberatung Wien und dem Justizministerium erstmalig ein Vertrag zur Behandlung straffälliger Jugendlicher abgeschlossen. Im Jahr 2013 wurde zwischen dem Institut für forensische Therapie IFT und dem Justizministerium sowohl ein Vertrag für die Behandlung jugendlicher Straftäter als auch ein Vertrag für die Behandlung erwachsener Straftäter abgeschlossen.

Die Arbeit des Instituts für forensische Therapie IFT

Das Institut für forensische Therapie IFT hat in der therapeutischen Arbeit einer Methodenpluralität den Vorzug gegeben, so arbeiten Psychotherapeut*innen der verschiedensten Therapierichtungen für das Institut für forensische Therapie IFT, wie etwa Verhaltenstherapie, Psychodrama, Psychoanalyse, Personenzentrierte Psychotherapie, Hypnotherapie, Systemische Therapie Existenzanalyse & Logotherapie und andere.

Im Laufe der Jahre konnte das Institut für forensische Therapie IFT nicht nur sehr viel Erfahrung in diesem besonderen Feld der therapeutischen Arbeit sammeln, sondern auch auf internationaler Ebene mit innovativen Ansätzen Fuß fassen, und ist so zum größten Anbieter forensischer Psychotherapie in Österreich herangewachsen.

Das derzeitige Angebot des Instituts für forensische Therapie IFT umfasst:

  • Intramurale Psychotherapeutische Arbeit im Einzel- und Gruppensettung in den Justizanstalten,
  • Antigewaltpsychotherapie für Jugendliche und junge Erwachsene,
  • Forensisch-psychotherapeutische Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Einzel- und Gruppensetting,
  • Arbeit mit gewaltausübenden und sexuell übergriffigen Männern* mit erwachsenen Opfern,
  • Einzel- und Gruppentherapie für Sexualstraftäter mit minderjährigen Opfern,
  • Einzel- und Gruppentherapie nach Delikten mit Kindesmissbrauchsdarstellungen („Kinderpornografie“),
  • Einzeltherapie und TFP (Transfer Focused Psychotherapy) bei schweren Persönlichkeitsstörungen,
  • Einzeltherapeutische Arbeit mit langstrafigen Täter*innen zur Rückfallsprophylaxe und Unterstützung der Reintegration.

Dabei werden Personen mit den verschiedensten Delikten behandelt:

  • Körperverletzung,
  • Nötigung und gefährliche Drohung,
  • Mord,
  • Vergewaltigung,
  • sexueller Missbrauch,
  • Vergehen in Bezug auf Kindesmissbrauchsdarstellungen („Kinderpornografie“),
  • Suchtdelikte,
  • Betrugsdelikte,
  • Diebstahl,
  • Raub,
  • Radikalisierung
  • und vieles mehr.

Die Arbeitsbereiche des Instituts für forensische Therapie umfassen:

  • den Strafvollzug,
  • forensisch-therapeutische Zentren („Maßnahmenvollzug“),
  • Psychotherapie mit gerichtlicher Weisung nach einer bedingten Verurteilung,
  • Psychotherapie mit gerichtlicher Weisung nach Entlassung aus der Haft,
  • im präventiven Bereich.

Psychotherapeut*nnen des Instituts für forensische Therapie IFT arbeiten derzeit für diesen Justizanstalten:

  • Asten,
  • Eisenstadt,
  • Favoriten,
  • Garsten,
  • Gerasdorf,
  • Göllersdorf,
  • Graz-Karlau,
  • Hirtenberg,
  • Josefstadt,
  • Korneuburg,
  • Krems,
  • Mittersteig (inkl. Außenstelle Floridsdorf),
  • Schwarzau,
  • Simmering,
  • Sonnberg,
  • Stein,
  • St. Pölten,
  • Wr. Neustadt.

Forensische Akademie FORAK

Im Jahr 2024 wurde die Idee geboren, das gesammelte Wissen des Instituts für forensische Therapie IFT zusammenzutragen und mit anderen interessierten Psychotherapeut*innen und Psychotherapeut*innen in Ausbildung unter Supervision zu teilen. Es entstand die Forensische Akademie FORAK, die nach einem internen Lehrgang im Herbst 2025 das erste Curriculum Forensische Psychotherapie anbietet. Den Teilnehmer*innen des Curriculums wird somit die Möglichkeit gegeben werden, gut vorbereitet und mit spezifisch forensischem Knowhow in diesen sensiblen und herausfordernden, aber sehr interessanten Arbeitsbereich einzusteigen. Alle Informationen zum Curriculum Forensische Psychotherapie gibt es hier.

Vorträge und Workshops

Viele der unter dem Dach des Instituts für forensische Therapie IFT versammenlten Expert*innen bieten Vorträge und Workshops zu verschiedenen Thematiken an, welche mit der forensisch-therapeutischen Arbeit in Zusammenhang stehen. Diese Vorträge und Workshops können etwa für Fortbildungen, Tagungen usw. direkt bei den Referent*innen gebucht werden. Eine Übersicht über das komplette Angebot gibt es hier.